Die DAK-Gesundheit hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine umfassende Studie zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland veröffentlicht. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse der sechsten Erhebungswelle aus September 2023.
Mediennutzung in der post-pandemischen Phase
Nach der intensiven Mediennutzung während der Pandemie haben sich die Online-Zeiten wieder reduziert. Digitale Spiele werden werktags durchschnittlich 98 Minuten und am Wochenende 168 Minuten genutzt. Die Nutzung sozialer Medien und Video-Streaming-Dienste zeigt ebenfalls einen rückläufigen Trend.
Problematische Nutzung digitaler Medien
Erstmals seit der Pandemie gibt es einen signifikanten Rückgang in der pathologischen Nutzung digitaler Spiele. Die Prävalenz der Computerspielstörung liegt bei 4,3%, wobei Jungen doppelt so häufig betroffen sind wie Mädchen. Die riskante Nutzung sozialer Medien bleibt mit 24,5% hoch, wobei ältere Jugendliche stärker betroffen sind. Auch pathologische Nutzungsmuster bei Video-Streaming-Diensten haben sich halbiert.
Psychische Gesundheit und familiäre Einflüsse
Kinder und Jugendliche mit problematischer Mediennutzung berichten häufiger von depressiven Symptomen, Ängsten und höherem Stress. Zudem zeigt sich, dass eine stabile familiäre Umgebung und elterliche Medienkompetenz eine wichtige Rolle bei der Prävention spielen.
Fazit und Empfehlungen
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit nachhaltiger Präventionsmaßnahmen und frühzeitiger Erkennung riskanter Nutzungsmuster. Präventive Maßnahmen sollten sowohl individuelle Regulationsstrategien stärken als auch die elterliche Medienkompetenz fördern.
Weitere Informationen und die vollständige Studie finden Sie auf der DAK-Website.
Quelle: DAK-Gesundheit, Prof. Dr. Rainer Thomasius, UKE Hamburg
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